Erschienen in:
28.10.2016 | Femurfrakturen | Schwerpunkt: Was ist gesichert in der Therapie?
Hypophosphatasie
Was ist gesichert in der Therapie?
verfasst von:
Dr. T. Schmidt, Prof. Dr. M. Amling, Prof. Dr. F. Barvencik
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Dieser Beitrag referiert den aktuellen Kenntnisstand in Diagnostik und Therapie der Hypophosphatasie (HPP), einer seltenen genetischen Erkrankung, die durch Mutationen im Gen der gewebeunspezifischen alkalischen Phosphatase (TNSALP) verursacht wird. Das klinische Spektrum der HPP zeigt eine große Variabilität und reicht von lebensbedrohlichen kindlichen Formen bis hin zu milden Formen mit Manifestation im Erwachsenenalter. Trotz der Seltenheit der Erkrankung ist die korrekte Diagnosestellung von außerordentlicher Wichtigkeit, wenn man den Patienten eine adäquate Therapie ermöglichen und potenzielle Komplikationen vermeiden möchte, so ist etwa bei der HPP die Anwendung von Bisphosphonaten kontraindiziert. Niedrige Serumspiegel der alkalischen Phosphatase (AP) sind das Hauptmerkmal der Erkrankung, aber für die Diagnosestellung häufig alleine nicht ausreichend, da einige weitere Erkrankungen ebenfalls eine Verminderung der AP bewirken können. Die Diagnose einer HPP kann bei Vorliegen typischer Symptome, einer laborchemisch erniedrigten AP und erhöhten AP-Substraten (Pyridoxalphosphat, anorganisches Pyrophosphat und Phosphoethanolamin) gestellt werden. Eine genetische Untersuchung des Gens ALPL kann die Diagnose in unklaren Fällen bestätigen. Seit 2015 besteht die Möglichkeit einer Enzymersatztherapie für die HPP mit Manifestation im Kindes- und Jugendalter. Trotzdem ist ein multimodaler und multidisziplinärer Therapieansatz mit regelmäßigen klinischen und laborchemischen Kontrollen ebenso Teil der Behandlung.