Erschienen in:
01.09.2004 | Leitthema
Sexualität im Alter
verfasst von:
Dr. H. J. Berberich
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Infolge der demographischen Entwicklung der westlichen Industriegesellschaften kommt der Erhaltung der Lebensqualität bis ins hohe Alter eine immer größere Bedeutung zu. Dazu zählt auch die Erhaltung eines befriedigenden Sexuallebens. Jahrhunderte lang galten ältere Menschen wie Kinder als asexuell. Dieses Tabu hat sich bis in die Wissenschaft hinein ausgewirkt. Erst neuere Studien befassen sich auch mit dem Sexualleben im höheren Alter. Sie zeigen, dass das psychosoziale Grundbedürfnis nach Nähe, Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und Angenommensein nicht altert und dass sexuelle Wünsche und Phantasien bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Praktizierte Sexualität hängt in erster Linie vom Vorhandensein einer Partnerschaft ab. Sexualstörungen im Alter haben ihre Ursache in körperlichen, psychischen, und partnerschaftsbezogenen Veränderungen. Dies muss sowohl bei der Diagnose als auch bei der Therapie berücksichtigt werden. Grundsätzlich unterscheidet sich das sexualtherapeutische Vorgehen bei älteren Paaren nicht von der Behandlung jüngerer Partner.