Erschienen in:
06.02.2024 | Originalien
Sicherheit der Patientenversorgung auf einer viszeralchirurgischen interprofessionellen Ausbildungsstation
verfasst von:
PD Dr. A. Hellinger, D. Hörscher, F. C. Biber, J. Haasenritter, K. Jost, T. Kreuzer, H.-H. Müller, E. M. Wächtershäuser, J. Weber, C. Weise, E. Opitz
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Interprofessionelle Ausbildungsstationen (IPSTAs) sind zunehmend Bestandteil von Lehr- und Ausbildungskonzepten viszeralchirurgischer Kliniken.
Fragestellung
Wie sicher ist die Patientenversorgung auf einer viszeralchirurgischen IPSTA?
Material und Methoden
Im Zeitraum von 11/2021 bis 12/2022 wurden in einer prospektiven, nichtrandomisierten Evaluationsstudie Häufigkeit und Schwere von Patientenschäden in einem Patientenkollektiv von jeweils 100 Patient:innen auf einer IPSTA im Vergleich zu einer Normalstation vor und nach Einführung einer IPSTA in der Viszeralchirurgie eines Maximalversorgers unter Anwendung des Global Trigger Tool (GTT) untersucht. Begleitend erfolgte eine patient:innenzentrierte Bewertung der Behandlung (PROMs) nach der Picker-Methode.
Ergebnisse
Basisdaten und Outcomeparameter der Studienpopulation waren vergleichbar. Die GTT-Analyse ergab 74 nichtvermeidbare und 5 vermeidbare Schäden bei 63 (21 %) der Patient:innen. 12 Schäden verwirklichten sich vor stationärer Aufnahme, 50 Schäden waren dem Operationsbereich und 17 Schäden dem Normalstationsbereich zuzuordnen. Keiner der 5 vermeidbaren Schäden (bei 1,7 % der Patient:innen) war durch die Versorgung auf der IPSTA bedingt. Aus Patientensicht wurde die Sicherheit auf der IPSTA gleich gut wie auf der Normalstation und besser als bei über 90 % der Picker-Vergleichskohorte bewertet.
Diskussion
GTT-basiert erhobene Daten ebenso wie die subjektive patientenseitige Wahrnehmung zeigen, dass die Patientenversorgung auf einer adäquat implementierten viszeralchirurgischen IPSTA sicher ist.