Erschienen in:
08.07.2021 | Skoliose | Leitthema
Wirbelsäulendeformitäten bei Neurofibromatose Typ 1
verfasst von:
Prof. Dr. Christoph-E. Heyde, A. Völker, N. H. von der Höh, S. Glasmacher, H. Koller
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Neurofibromatose Typ 1 ist in bis zu ca. 60 % der Fälle mit Deformitäten der Wirbelsäule vergesellschaftet. Diese können als nichtdystrophischer und als seltenerer dystrophischer Typ auftreten. Diese Unterscheidung ist von hoher Relevanz, da sich die Therapie dieser unterschiedlichen Erscheinungsformen nachhaltig unterscheidet.
Nichtdystrophischer Typ
Der nichtdystrophische Typ kann wegen eines der idiopathischen Skoliose ähnlichen Verlaufes wie diese therapiert werden. Beachtet werden dabei muss die sogenannte Modulation. Bei dieser kommt es im Verlauf zum Auftreten dyplastischer Veränderungen an der Wirbelsäule und damit zu einem Verhalten wie vom dystrophischen Typ bekannt.
Dystrophischer Typ
Der dystrophische Typ zeigt eine Reihe dyplastischer Knochenveränderungen. Diese führen zu einer hohen Progredienz, zu einem fehlenden Ansprechen auf konservative Therapieformen und unbehandelt zu extremen Ausprägungen der Deformitäten. Diese Form der Deformität verlangt ein frühes operatives Eingreifen, auch schon im Kindesalter. Um bei diesen oft herausfordernden Konstellationen gute Ergebnisse erzielen zu können, müssen die Besonderheiten des Krankheitsbildes generell und die typischen Veränderungen an der Wirbelsäule bekannt sein.