Zusammenfassung
Somatisierungssyndrome stellen eine der größten Krankheitsgruppen im Gesundheitswesen dar. Mit dem Erkrankungsbild sind enorme Behandlungskosten verbunden, und die Symptome führen bei den Betroffenen zu deutlichen Einschränkungen der Lebensqualität. Folgeprobleme wie Depression oder Angsterkrankungen sind sehr häufig. Entgegen früheren skeptischen Erwartungen konnte zwischenzeitlich belegt werden, dass Somatisierungspatienten zu einem hohen Prozentsatz für psychotherapeutische Ansätze zu motivieren sind. Ziel der Therapie ist es, Körpermissempfindungen wieder als normales Phänomen des menschlichen Daseins bewerten zu können, um die Aufmerksamkeitsfokussierung auf körperliche Prozesse abzubauen, Schonverhalten zu reduzieren und ein adäquates Verhalten im Umgang mit körperlichen Erkrankungen zu entwickeln. Metaanalysen belegen die Wirksamkeit kognitiv-behavioraler Maßnahmen, auch wenn die Effektstärken im moderaten Bereich liegen.