Erschienen in:
10.02.2021 | Soziale Phobie | Leitthema
Psychotherapie der Angststörungen: State of the Art
verfasst von:
Prof. Dr. J. Hoyer, U. Lueken
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Angststörungen sind neben Depressionen der häufigste Konsultationsgrund in der Psychotherapie.
Ziel der Arbeit
Erläutert werden die Fortschritte beim Verständnis der grundlegenden Lernprozesse in der Angsttherapie und die daraus resultierenden therapeutischen Handlungsregeln, ferner der aktuelle Kenntnisstand zur Effektivität verschiedener Therapieverfahren und zu Moderatoren des Behandlungserfolgs.
Material und Methoden
Die englisch- und deutschsprachige Literatur mit Schwerpunkt auf den letzten 10 Jahren wurde gesichtet und kompiliert.
Ergebnisse
Kognitive Verhaltenstherapie erreicht bei allen Angststörungen den besten Evidenzgrad. Erste Studien liefern aber auch Hinweise auf eine Wirksamkeit manualisierter psychodynamischer Kurzzeittherapien. Der meistdiskutierte Wirkmechanismus ist der des Inhibitionslernens. Augmentationsstrategien und personalisierte Therapieansätze gewinnen an Bedeutung.
Schlussfolgerung
Eine Stärke aktueller Modelle zum furchtinhibitorischen Lernen ist ihr Bezug zur Grundlagenforschung und damit zum Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen. Zur Optimierung des Expositionserfolgs bei Subgruppen von Patienten werden zahlreiche prozedurale, nichtstoffliche und pharmakologische Augmentationsstrategien erprobt, wobei letztere sich meist noch in der (prä-)klinischen Prüfung befinden.