Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Soziale Ungleichheit von Lärmbelästigung und Straßenverkehrsbelastung
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
verfasst von:
D. Laußmann, M. Haftenberger, T. Lampert, C. Scheidt-Nave
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5-6/2013
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Zusammenfassung
In der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)“ wurden die Assoziationen von Lärmbelästigung und Straßenverkehrsbelastung mit soziodemografischen, sozioökonomischen und regionalen Merkmalen sowie mit Wohnverhältnissen an einer bevölkerungsbezogenen Stichprobe von 7988 18- bis 79-Jährigen untersucht. Die Lärmbelästigung und die Straßenverkehrsbelastung wurden mittels Selbstausfüllfragebögen erfasst. Insgesamt gaben 6,3 % der Teilnehmer eine starke oder sehr starke Belästigung durch Straßenverkehrslärm, 3,7 % durch Nachbarschaftslärm und 2,1 % durch Fluglärm an. Eine hohe Straßenverkehrsbelastung wurde von 21,5 % der Teilnehmer angegeben. Eine starke Belästigung durch Straßenverkehrs- oder Nachbarschaftslärm war signifikant assoziiert mit einem geringen Netto-Äquivalenzeinkommen und schlechten Wohnverhältnissen. Darüber hinaus war Nachbarschaftslärm mit einem niedrigen Sozial- und Berufsstatus assoziiert. Eine starke Fluglärmbelästigung war nur mit einem geringen Netto-Äquivalenzeinkommen und mit Wohnen in Mehrfamilienhäusern verbunden. Eine starke Belastung durch Straßenverkehr stand mit allen untersuchten Gliederungsmerkmalen im Zusammenhang. Umweltbelastungen sind auch gegenwärtig in Deutschland noch sozial ungleich verteilt und können zu negativen gesundheitlichen Folgen in benachteiligten Bevölkerungsgruppen führen.