Zusammenfassung
Allergenkomponenten bieten prinzipiell drei Möglichkeiten, die In-vitro-IgE-Diagnostik zu erweitern: (a) Allergenkomponenten können einzeln zur IgE-Bestimmung verwendet werden, (b) sie können in einem Test als Mix kombiniert werden, (c) einzelne Allergenkomponenten können dem Extrakt gezielt hinzugefügt werden. Option (a) erfährt z. Z. die umfangreichste Anwendung in der Praxis, während (b) eher eine theoretische Möglichkeit darstellt. Das gezielte Hinzufügen („Spiken“) von Allergenkomponenten zum Allergenextrakt (c) wurde in der Vergangenheit für die ImmunoCAP-Tests für Latex (09/2001), Haselnuss (05/2006) und Wespengift (06/2012) durchgeführt. Hierdurch konnten unterrepräsentierte Allergenkomponenten ausgeglichen und die analytische Sensitivität der Testsysteme deutlich gesteigert werden. Im kombinierten Einsatz mit molekularen Singleplex-Tests eröffnen modifizierte Tests neue diagnostische Möglichkeiten. Eine klare Kommunikation seitens des Herstellers, bei welchem Test und ab wann rekombinante Allergene zugesetzt wurden – und wo trotz unterrepräsentierter Allergenkomponenten davon abgesehen wurde – ist wesentlich für die Interpretation der Testergebnisse im klinischen Alltag.