Zusammenfassung
Schwere Erkrankungen und Bewegung schließen sich nicht grundsätzlich aus. Vielmehr ist es bei Vorliegen einer onkologischen oder hämatologischen Erkrankung ratsam, Kindern und Jugendlichen während aller Therapiephasen sowie in der Nachsorge den Zugang zu Bewegung zu ermöglichen. Dies umfasst allgemeine körperliche Aktivitäten wie auch gezielte sportliche Aktivitäten. Während onkologischer Behandlungen besuchen Betroffene für bis zu zwei Jahre nicht die Schule, den Sportverein und sind im Alltag inaktiver als gesunde Gleichaltrige. Neben einer Förderung von Alltagsaktivitäten ist die Anleitung einer gezielten Bewegungstherapie angeraten, um Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu erhalten, unerwünschte Therapiewirkungen zu minimieren und möglichen Spätfolgen präventiv entgegenzuwirken. In diesem Kapitel werden die Potenziale und Rahmenbedingungen von Sport mit dem Schwerpunkt Bewegungstherapie für Kinder und Jugendliche mit und nach onkologischen Erkrankungen zusammengefasst. Anschließend werden am Beispiel Hämophilie die Risiken und Potenziale von Sport bei einer hämatologischen Erkrankung beschrieben.