Erschienen in:
16.06.2016 | Stammzell-Transplantation | Psychoonkologie
Neuropsychologische Beeinträchtigungen nach Stammzelltransplantation
verfasst von:
Dr. phil. Angela Scherwath
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neuropsychologische Folgen einer Krebserkrankung und -behandlung sind in den letzten Dekaden zunehmend in den Blickpunkt der Forschung gerückt. Neuropsychologische Beeinträchtigungen wirken sich auf die Funktionsfähigkeit und Teilhabe aus und können einer erfolgreichen Reintegration in Alltag und Beruf entgegenwirken. Bei Patienten mit hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) wurde diese Folgestörung bisher vergleichsweise selten untersucht.
Ziel
Zunächst erfolgt ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Thematik. Darauf aufbauend werden Empfehlungen für die klinische Praxis gegeben.
Ergebnisse
Ein substanzieller Teil der Patienten ist bereits vor HSZT neuropsychologisch auffällig. Die bisherige Datenlage spricht für das Vorhandensein kognitiver Beeinträchtigungen auch noch viele Jahre nach HSZT bei einer Subgruppe der Patienten und weniger für eine signifikante kognitive Verbesserung über die Zeit. Die Aufklärung des Patienten und seiner Angehörigen über diese mögliche Folgestörung, die Beratung zum Umgang damit und die Einbeziehung weiterer Berufsgruppen (v. a. Neuropsychologen, Psychoonkologen) sind wesentliche Unterstützungsangebote, die bisher noch nicht systematisch vorgehalten werden. Darüber hinaus sollten potenziell reversible Einflussfaktoren kognitiver Funktionen wie z. B. Depressivität und Fatigue konsequent behandelt werden.
Schlussfolgerung
In der Nachsorge von Patienten mit HSZT sollte ein routinemäßiges Monitoring kognitiver Funktionen fest verankert sein. Die Validierung der betroffenen Patienten in ihrem Symptomerleben und damit die Anerkennung des Symptoms als Belastungsfaktor stellen einen notwendigen ersten Schritt hin zu einer verbesserten Versorgung dar.