Zusammenfassung
Die Wirkstoffklasse der Stimmungsstabilisatoren (englisch: mood stabiliser) ist eine chemisch und pharmakologisch heterogene Gruppe von Neuro‑/Psychopharmaka, die bei bipolaren Störungen zur Anwendung kommen. Stimmungsstabilisatoren beseitigen oder dämpfen u. a. die starken Stimmungsschwankungen, die mit den Krankheitsepisoden verbunden sind, sowie die Affektlabilität während und zwischen den Episoden. Zu den Stimmungsstabilisatoren gehören Lithiumsalze als klassische Vertreter sowie Antiepileptika mit stimmungsstabilisierenden Eingenschaften (wie Carbamazepin, Lamotrigin, Oxcarbazepin, Topiramat, Valproinsäure) und Antipsychotika der zweiten/dritten Generation (wie Aripiprazol, Asenapin, Cariprazin, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Ziprasidon). In diesem Kapitel werden zunächst die Pharmakologie und Wirkungsmechanismen dieser Wirkstoffklasse dargestellt. Dann werden wichtige Aspekte der klinischen Psychopharmakologie wie Indikationen, klinische Wirksamkeit und Studienlage, Dosierungen, Pharmakawechselwirkungen, Kontraindikationen, Dauer der Behandlung und Kontrolluntersuchungen als Orientierungshilfe für die klinische Anwendung besprochen.