Auf der Suche nach dem Kick blieb zwei Männern die Luft weg

War es Totschlag? Selbstmord? In zwei Fällen, in denen Männer versucht hatten, ihr sexuelles Vergnügen durch autoerotische Atemkontrolle (Asphyxiophilie) zu steigern, lautete die Todesursache anders: Erhängen infolge eines autoerotischen Unfalls. In Frauenunterwäsche, mit künstlichen, selbstgemachten „Brüsten“ und der Perücke einer Frau fand eine Ehefrau ihren 49-jährigen Mann tot im von innen verschlossenen Wohnzimmer der gemeinsamen Wohnung, nachdem sie ihn 24 Stunden nicht gesehen hatte. Feuerwehrmänner mussten die Wohnzimmertür gewaltsam öffnen. Stift fünf Zentimeter tief in den Anus eingeführt Um das Genick des Verstorbenen war ein Halteband gebunden, das mit den Füßen verbunden war. In seinem Mund befand sich ein „Ballknebel“ (ein Ping-Pong-Ball aus Plastik), der um den Kopf herum mit einer Schnur fixiert war. Der obere Brustkorb war in komplizierten Schlaufen mit Tüchern verschnürt. Sie waren im Bereich der Hüften unter der Feinstrumpfhose eingesteckt und simulierten so breitere weibliche Hüften. Penis und Hoden waren so nach hinten in die Glutealfalte gebunden, dass unter der Feinstrumpfhose ihre Konturen nicht erkennbar waren. Im Anus befand sich ein fünf Zentimeter tief eingeführtes Objekt, das mit Riemen verbunden war. Bei einem später durchgeführten CT-Scan entpuppte sich das Objekt als ein mit schwarzem Klebeband umwickelter Stift. Der Computer im Wohnzimmer war an und die Seite, auf die zuletzt zugegriffen worden war, zeigte ein PDF-Dokument über eine Kreatur namens „Shah Amon Khan“. Diese bewegte sich angeblich so anmutig, dass es nicht mehr menschlich war. Ebenfalls auf dem Computer befanden sich Fotos, die der Verstorbene von sich in diesem Outfit geschossen hatte. Fall und Bild Die ausführliche Falldarstellung sowie Bildmaterial zum Tathergang finden Sie im Originalbeitrag. Bei der Autopsie zeigte sich eine massive Hautschwellung des Gesichts und Nackens oberhalb der Schnürfurche und eine tiefe Muskelprellung des rechten Nackens. Zudem fielen Petechien der Gesichtshaut und der Bindehäute sowie oberflächliche Hämorrhagien an der Zungenbasis, eine Gehirnschwellung und ein Lungenödem auf. Bei der toxikologischen Untersuchung wurden keine Substanzen nachgewiesen. Todesursache war Strangulation infolge eines autoerotischen Unfalls, verursacht durch das Halteband, das zwischen Genick und Beinen gespannt war. Künstliche , selbstgemachte "Brüste". Springer Science+Business Media New York | Forensic Sci Med Pathol 2017; 13(1): 102–106 × Verweste Leiche trug Santa Claus-Mütze In einem zweiten Fall wurde die bereits verweste Leiche eines 52-jährigen Mannes in seiner Wohnung gefunden. Er trug Frauen-Unterwäsche, eine Frauen-Perücke und eine Santa Claus-Mütze. Der Körper befand sich in einer knienden Position hängend an zwei verknoteten Strümpfen, die an einem Rohr genau über ihm fixiert waren. Die Strümpfe waren an eine 2,5 Meter lange Metallkette gebunden, die den Körper vom Genick – den Thorax überkreuzend – zu den Hüften umwickelte. Bei der Autopsie mussten forensische Pathologen die Kette gewaltsam mit einer großen Zange entfernen. Von den Hüften ausgehend war die Eisenkette mit einem unverschlossenen Vorhängeschloss mit zwei anderen Kettensträngen verbunden, die die Genitalien hielten. Im Rücken verband die Kette das Genick mit der Taille und den Genitalien. Das Ganze war mit verschlossenen Vorhängeschlössern gesichert. Todesursache: Tod durch Erhängen Bei der äußerlichen Untersuchung zeigte sich eine einzige durch die Kette verursachte tiefe Furche. Sie bildete eine Schlinge und verlief oberhalb des Adamsapfels. Bei der Autopsie wurden Hämorrhagien des rechten Musculus sternocleidomastoideus festgestellt, eine Fraktur des Cornus superius des linken Schildknorpels, Hämorrhagien unterhalb des Bandhalteapparats der Brust- und Lendenwirbelsäule (d.h. Simon'sche Blutung) und Hämorrhagien innerhalb der Hoden. Auch hier war die toxikologische Untersuchung negativ. Todesursache war Tod durch Erhängen infolge eines autoerotischen Unfalls. Der autoerotische Tod ist ein relativ seltenes Phänomen. Er zeichnet sich durch ein ungewöhnliches Sexualverhalten aus, bei dem verschiedene tödliche Mechanismen zum Einsatz kommen. Oft ist der Entzug von Sauerstoff im Spiel. Das seltene Phänomen "autoerotische Tod" ist meist ein Unfall Die meisten dieser Todesfälle sind Unfälle. Wenn es dazu kommt, ist etwas schief gelaufen, während die Praktizierenden versuchten, sich durch Atemnot zu stimulieren – sei es durch Selbststrangulation, Aufknüpfen, Ersticken mit etwa einer Plastiktüte über dem Kopf, Brustkompression, den Einsatz von Gasen wie Chloroform oder Lachgas bzw. flüchtigen Chemikalien wie Isopropylnitrit oder Isobutylnitrit. Warum setzen sich manche Menschen aber überhaupt der Gefahr des Erstickungstods während der Ausübung sexueller Praktiken aus? Autoerotische Asphyxie – klassifiziert unter dem Begriff Paraphilie (Asphyxiophilie, Hypoxyphilie) – entsteht durch eine selbstinduzierte zerebrale Hypoxie während autoerotischer Aktivitäten. Durch die Einschnürung des Genicks oder die Behinderung der Atemwege wird bei der sexuellen Asphyxie dem zentralen Nervensystem Sauerstoff entzogen. Der Sauerstoffentzug führt zu einer kurzfristigen Störung der zentralen Hemmungsmechanismen, die sexuelle Funktionen kontrollieren. Bei manchen Menschen führt das zu einer Steigerung der sexuellen Antwort, einem Kick.Im typischen Fall wird ein junger männlicher Transvestit an einem abgelegenen Ort erhängt und umgeben von pornographischem Material aufgefunden. Unter ungewöhnlichen Umständen muss jedoch auch an Selbstmord oder Totschlag gedacht werden.

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