Stomaprolaps mit auffälligem Hautulkus bei einer 77-jährigen Patientin mit Colitis ulcerosa

Auszug

Berichtet wird über eine 77-jährige türkische Patientin, die sich im Mai 2014 in der viszeralchirurgischen Abteilung der Klinik der Autoren vorstellte. Grund für die Aufnahme war ein Stomaprolaps bei Zustand nach Anlage eines doppelläufigen Transversostomas vor 12 Jahren sowie parastomal eine großflächige livide verfärbte ulzerös-nekrotische Hautläsion. Bei der Patientin war eine Colitis ulcerosa seit 7 Jahren von geringer Krankheitsaktivität vorbekannt. Die Stomaanlage im Jahr 2002 erfolgte in der Türkei zur Behandlung eines toxischen Megakolons im Rahmen eines akuten Schubs der Colitis ucerosa. Zum gleichen Zeitpunkt war damals nach iatrogener Perforation während einer Koloskopie zusätzlich eine Hemikolektomie mit Anlage eines Hartmann-Stumpfs erfolgt. Bei einem vorausgegangenen Aufenthalt im Haus der Autoren im Oktober 2013 wurde die Patientin mit der Empfehlung zum Ausschleichen der damals begonnenen Steroidtherapie entlassen (15 mg Prednisolon bei Entlassung). Schon damals wurde die peristomale ulzeröse Hautveränderung beschrieben. An relevanten Begleiterkrankungen bestand neben einer Adipositas ein insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ 2. Die Dauermedikation setzte sich aus Ramipril, Amlodipin, Simvastatin, Actrapid (nach Blutzuckerwert) und Lantus zusammen. Prednisolon war zwischenzeitlich ausgeschlichen worden, eine weitere remissionserhaltende Therapie für die Colitis ulcerosa bestand nicht. …