Erschienen in:
01.04.2007 | Leitthema
Stumpferhalt und Stumpfverlängerung an der unteren Extremität
verfasst von:
PD Dr. H.-H. Homann, M. Lehnhardt, S. Langer, H.-U. Steinau
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2007
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Zusammenfassung
Trotz verbesserter medizinischer Versorgung ist die Rate der Amputationen an der unteren Extremität konstant geblieben, da in den westlichen Ländern Durchblutungsstörungen und Mikro- bzw. Makroangiopathien bei Diabetes mellitus zunehmen. Diese Erkrankungen des vaskulären Systems sind für etwa 90% der Amputationen an der unteren Extremität und für 40% an der oberen Extremität verantwortlich. Die Amputationshäufigkeit liegt bei etwa 100.000 Amputationen pro Jahr in den Vereinigten Staaten, in Deutschland geht man von etwa 10.000 Amputationen jährlich aus. Der Längenerhalt an den Extremitäten und die Endbelastbarkeit der entstehenden Stümpfe sind heute als die entscheidenden Parameter eines guten Stumpfes allgemein akzeptiert. Gerade bei planbaren Amputationen sollten alle rekonstruktiven Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um einen möglichst langen, sensiblen und endbelastbaren Stumpf zu erhalten. Aber auch bei Amputationen im Rahmen von Unfällen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen chirurgischen Fachdisziplinen unerlässlich, um einen optimalen Stumpf zu gewährleisten. Nach stattgehabter Amputation und Stumpfbildung schließlich, muss bei ungenügender Endbelastbarkeit die Möglichkeit einer Verbesserung durch rekonstruktive Maßnahmen erwogen werden.