Erschienen in:
01.06.2010 | Editorial
Tako-Tsubo-Kardiomyopathie – Was wissen wir, und was wissen wir nicht?
verfasst von:
Dr. C. Burgdorf, Prof. Dr. R. Erbel
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 4/2010
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Auszug
Die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie (TTC) ist eine primäre Herzmuskelerkrankung, die durch eine transiente, vornehmlich linksventrikuläre myokardiale Dysfunktion charakterisiert ist. Gemäß der Klassifikation der American Heart Association (AHA) wird die TTC zu den erworbenen Formen der Kardiomyopathien gezählt (
Abb. 1) [
1]. Diese klinisch als akuter Myokardinfarkt imponierende Erkrankung mit akutem Brustschmerz, typischen EKG-Veränderungen und Anstieg der myokardialen Marker im Blut wurde erstmals 1990 in Japan beschrieben [
2]. Der Begriff „Tako-Tsubo“ bedeutet in der japanischen Sprache Tintenfischfalle, ein bauchiges Gefäß mit engem Hals (Abb. 1 in [
3]). Aufgrund der einem „Tako-Tsubo“ ähnelnden Morphologie des linken Ventrikels während der Systole erfolgte die Namensgebung für diese Erkrankung durch die Erstbeschreiber. Nachdem zunächst angenommen wurde, die TTC sei eine auf den asiatischen Raum begrenzte Erkrankung, konnte mittlerweile über ein nahezu weltweites Vorkommen berichtet werden. …