29.05.2019 | Telemedizin | Leitthema
Digitale Gesundheit und Pflege
Die Zukunft ist jetzt
verfasst von:
Prof. Dr. S. Jedamzik
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Die Digitalisierung der Gesundheitssysteme ist kein Trend mehr, sondern Realität, die durch die rapide Entwicklung in den Bereichen Medizin sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) getrieben wird. Sie revolutioniert die Praxis der Medizin, indem sie innovative Behandlungsformen durch den beschleunigten Austausch von Patientendaten ermöglicht. Die steigende Prävalenz von chronischen Krankheiten und Multimorbidität, die sinkende Zahl von Ärzten, lange Distanzen und schlechte Verkehrsverbindungen zwischen Ärzten und Patienten schaffen Lücken bei der Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen v. a. in den ländlichen Regionen. Diese können mithilfe der Telemedizin zumindest teilweise geschlossen werden. Die Akzeptanz von eHealth ist der wichtigste Erfolgsfaktor bei der Nutzung für die Patientenversorgung. Benutzerfreundlichkeit, Effizienz, Effektivität, Rechtssicherheit und Erstattung von telemedizinischen Dienstleistungen sind dafür wichtig. Darüber hinaus treibt die Aus- und Weiterbildung von Gesundheitspersonal die Etablierung der Telemedizin voran. Faktoren, die den Einsatz von Telemedizin verzögern, sind die teilweise fehlenden Abrechnungsmöglichkeiten und die mangelnde Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen der Medizintechnik. Pilotprojekte dienen dazu, Nutzen und Wirksamkeit der Telemedizin nachzuweisen. Sie helfen, das strukturelle Fundament zu schaffen, auf dem sich die Telemedizin weiterentwickeln kann. Beispiele für solche Projekte sind z. B. Notfalltriage, Onlinevideokonsultationen und digitale „Care“-Projekte. Es gibt viele neue Trends im Bereich der digitalen Gesundheit, die sich in unterschiedlichem Tempo entwickeln. Beispiele hierfür sind künstliche Intelligenz, Robotik, „blockchain“ und „augmented reality“.