Erschienen in:
04.11.2016 | Konservative Therapie | Originalarbeit
Therapie bei Acromionfraktur nach inverser Prothese
verfasst von:
Dr. C. Schoch, B. H. Drews, S. Geyer, M. Geyer
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die inverse Prothese setzt sich immer mehr im klinischen Alltag durch. Die seltene Komplikation der Acromionfraktur und deren Therapie ist bisher nur selten beschrieben.
Fragestellung
Ziel der hier vorgestellten Studie war es (1) die Inzidenz der Acromionfraktur nach inverser Prothese zu beschreiben; (2) die entsprechenden Therapieoptionen konservativ und operativ miteinander zu vergleichen.
Material und Methoden
Im Untersuchungszeitraum von 2008–2014 wurden 583 inverse Schulterprothesen in unserer Klinik implantiert. In einem retrospektiven Studiendesign konnten im Verlauf 12 Acromionfrakturen diagnostiziert werden. Die ersten 6 Patienten wurden operativ mit Plattenosteosynthese versorgt, während die folgenden 6 Patienten konservativ therapiert wurden. Die Ergebnisse der Therapievarianten wurden hinsichtlich Constant-Murley-Score (CS), Schmerz, Zufriedenheit und radiologischem Verlauf verglichen.
Ergebnisse
Die Inzidenz der Acromionfraktur betrug 2,05 %. Das Intervall zwischen endoprothetischer Versorgung und Frakturdiagnose betrug 11,4 Monate. Der mittlere CS vor Fraktur betrug 74,2. In der operativ versorgten Gruppe (oT) betrug der CS 55,4, in der konservativen Therapie (kT) 55,3 im 4,5-Jahres-Follow-up (FU). In der Subgruppenanalyse profitierte die konservative Gruppe mehr beim Schmerz, die operative Gruppe bei der Kraft. Eine Revision in der oT war nicht notwendig. Die radiologische Durchbauung 1 Jahr nach Fraktur konnte in 5 von 6 Fällen in der oT und bei 4 von 6 in der kT nachgewiesen werden.
Diskussion
Die Acromionfraktur bei inverser Prothese ist eine seltene Komplikation. Im Vergleich zum initialen CS zeigen sowohl konservativ als auch operativ therapierte Frakturen eine Besserung, dennoch bleiben die Ergebnisse deutlich hinter dem CS vor dem Frakturereignis.