Erschienen in:
01.06.2012 | Originalien
Thrombozytenfunktionshemmung nach koronarer Stentimplantation: Bedeutung in der Endoprothetik
verfasst von:
Dr. N. Harrasser, T. Harnoss, F. Brettner, F. Liska, M. Pauschinger
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Die koronare Stentimplantation stellt eine wirksame Therapie zur Wiedereröffnung arteriosklerotisch verschlossener Koronararterien dar. Je nach Manifestation der koronaren Herzkrankheit (KHK, stabile KHK oder akutes Koronarsyndrom) und je nach Art des implantierten Stents wird von kardiologischen Fachgesellschaften eine duale Thrombozytenfunktionshemmung zur Stentthromboseprophylaxe zwischen 4 Wochen und 12 Monaten gefordert. Unter diesen Bedingungen kann die Implantation einer Gelenkendoprothese zu schweren Blutungen mit erhöhter perioperativer Morbidität führen. Häufig wird deshalb die medikamentöse Plättchenhemmung abgesetzt und durch eine prophylaktische Heparinisierung in erhöhter Dosierung ersetzt. Durch diese Maßnahme lässt sich der Stent allerdings nicht schützen. Die Folge ist eine deutlich erhöhte Gefahr von Stentthrombosen, welche in bis zu 60% der Fälle letal enden können. Es ist deshalb zu fordern, den Operationszeitpunkt bei elektivem Gelenkersatz so zu wählen, dass die Gefahr der Stentthrombose so gering wie möglich gehalten werden kann. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die duale Plättchenhemmung durch eine ASS-Dauertherapie ersetzt wird. Sollte die Operation nicht aufschiebbar sein und unter dualer Plättchenhemmung stattfinden, kann ein perioperatives Bridging durchgeführt werden, um somit bei bestmöglichem Stentschutz die Blutungskomplikation so gering wie möglich zu halten. Die Basistherapie mit ASS sollte in jedem Fall beibehalten werden.