Erschienen in:
01.03.2007 | Leitthema
Tissue-Engineering zur Knorpelreparatur verbessert durch Gentransfer
Aktuelle Forschungsergebnisse und Literaturübersicht
verfasst von:
PD Dr. Henning Madry, A. Weimer, D. Kohn, M. Cucchiarini
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Tissue-Engineering ist die Züchtung von präformierten Geweben aus dreidimensionalen Zellverbänden. Werden Chondrozyten mit Trägersubstanzen assoziiert und im Bioreaktor kultiviert, so entwickelt sich Knorpelgewebe. Wir wollten verstehen, wie der humane insulinartige Wachstumsfaktor I (IGF-I) die Chondrogenese in diesen Neoknorpelkonstrukten reguliert. Hierzu wurden IGF-I-transfizierte Chondrozyten in Geweben aus Polyglykolsäurefasern ausgesät und in rotierenden Bioreaktoren kultiviert. Die Transgenexpression nach lipidbasiertem Gentransfer hielt mehr als 5 Wochen im Neoknorpel an. Nach 4-wöchiger Kultivierung in rotierenden Bioreaktoren besitzen die IGF-I-Konstrukte deutlich mehr Chondrozyten und Proteoglykane als Kontrollkonstrukte aus nichtmodifizierten oder mit dem Markergen lacZ modifizierten Konstrukten. Diese strukturellen Verbesserungen resultierten in signifikant verbesserten biomechanischen Eigenschaften der IGF-I-Konstrukte. Transplantation dieser Neoknorpelkonstrukte in osteochondrale Defekte im Kaninchenmodell verbesserte die strukturellen Eigenschaften des Reparaturgewebes im Vergleich zu lacZ-Konstrukten. Diese Studien belegen erstmals die Möglichkeit einer auf der Kombination von Gentransfer und Tissue-Engineering basierenden molekularen Therapie von Knorpeldefekten.