Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Trochleaplastik bei patellofemoraler Instabilität
verfasst von:
H. Grehn, G. Bühler, Dr. H. Bereiter
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Trochleadysplasie ist die am häufigsten gefundene Pathologie bei Patienten mit patellofemoraler Instabilität (PFI). Seit fast 30 Jahren findet die Trochleaplastik als mögliche operative Variante zur patellofemoralen Stabilisation Anwendung.
Methode
Die genaue Diagnostik der PFI muss multifaktoriell betrachtet und klinisch sowie radiologisch durchgeführt werden. Bei rezidivierender Instabilität und bei Status nach erfolglosen Voroperationen kann die Indikation zur Trochleaplastik gestellt werden. Ziel ist eine möglichst anatomische Rekonstruktion der dysplastischen Verhältnisse. Hierzu wird eine elastisch belassene osteochondrale Trochleaschuppe abgehoben und die knöcherne Kontur des anterioren Femur konkav modelliert. Anschließend kann die Schuppe zentral in die neu geformte Vertiefung mit einer Osteosutur fixiert werden.
Ergebnisse
Unsere klinischen Erfahrungswerte von über 250 durchgeführten Trochleaplastiken zeigen, dass eine deutliche Verbesserung der patellofemoralen Stabilität und der subjektiven Outcomes erreicht werden kann. Dies wird von mehreren externen Studien, welche die gleiche Operationsmethode angewendet haben, bestätigt.
Schlussfolgerung
Die Trochleaplastik beeinflusst neben der Verbesserung des lateralen Trochleainklinationswinkels das Containment und indirekt auch den patellofemoralen Druck sowie der Tibial-tuberosity-trochlear-groove(TT-TG)-Abstand positiv. Diese Methode der Trochleaplastik ist eine nachweislich sehr gute Lösung bei PFI, muss aber sowohl bei der Indikationsstellung als auch bei der chirurgischen Durchführung als aufwändig und anspruchsvoll betrachtet werden.