Erschienen in:
17.10.2018 | Nierenkarzinom | Leitthema
Tumorassessment bei Immun-Checkpoint-Inhibitor-Therapie
Tumoransprechen, Progression und Pseudoprogression
verfasst von:
Dr. med. S. Foller, H. Oppel-Heuchel, M.-O. Grimm
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Anders als bei der Chemotherapie wird unter Immun-Checkpoint-Inhibition (ICI) gelegentlich ein unkonventionelles Tumoransprechen beobachtet. Hier können sich neben rascher partieller oder kompletter Response oder einem Tumorprogress auch eine sog. Pseudoprogression, eine „mixed response“ bzw. ein verzögertes Ansprechen zeigen. Eine Behandlung über einen in der Bildgebung nachgewiesenen Progress hinaus kann daher sinnvoll sein. Die klinische Beurteilung des Patienten (Performance-Status, Symptome etc.), die „Dynamik“ der Tumorerkrankung und die Verfügbarkeit von Therapiealternativen gewinnen bei dieser Entscheidung enorme Bedeutung. Andererseits sollte der Zeitpunkt nicht verpasst werden, bei dem ein rapider Progress eine mögliche Folgetherapie verhindert. Beim Urothelkarzinom nach Platin-basierter Vortherapie zeigen sich Ansprechen oder Progress unter PD-1-ICI („programmed cell death protein 1“) meist bereits nach 8 Wochen. In der Zweitlinientherapie des Nierenzellkarzinoms werden dagegen noch etwa ein Viertel aller Remissionen spät, d. h. in Woche 24 oder später (teils erst nach 1 Jahr), beobachtet. Insofern sollte die Therapie bei stabiler Erkrankung fortgesetzt werden. Ob bzw. wie lange die Therapie bei partieller oder kompletter Remission fortgesetzt werden muss, ist bislang unklar.