24.05.2018 | Typ-1-Diabetes | Leitthema
Früherkennungsuntersuchungen zum Typ-1-Diabetes
Psychologische Sicht
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 4/2018
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Die Teilnahme an Screeningprogrammen zur Identifikation von Kindern mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung eines Typ-1-Diabetes oder dem Vorliegen einer frühen Form desselben wird v. a. aus ethischer Sicht mit Blick auf psychische Folgen kontrovers diskutiert.
Zu Beginn des Beitrags werden die zentralen theoretischen Argumente erörtert.
Empirische Daten aus mehreren weltweiten Studien zu den emotionalen Belastungen der Eltern und Kinder durch positive Screeningergebnisse zeigen, dass v. a. Mütter hierauf zunächst mit Angst und depressiven Symptomen reagieren. Innerhalb eines Jahres stabilisiert sich die emotionale Situation der meisten Eltern auf niedrigem Belastungsniveau.
Aktive Bewältigungsstrategien der Eltern werden hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer Risiken untersucht. Zudem werden Maßnahmen und Angebote zur Reduktion der Belastungen der Familien zusammengestellt, die in den aktuellen Screeningprogrammen in Deutschland umgesetzt werden.
Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass die psychische Belastung der teilnehmenden Eltern und Kinder bei qualifizierter kontinuierlicher Betreuung durch erfahrene Teams in der Regel gering ist.
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