Erschienen in:
29.06.2022 | Typ-1-Diabetes | Leitthema
Diabetes und Psyche
Ein Update
verfasst von:
Prof. Dr. med. Martina de Zwaan
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes sind häufig mit psychischen Störungen assoziiert. Dazu gehören v. a. Essstörungen und Depression. Die psychische Komorbidität erschwert eine optimale Stoffwechseleinstellung und verschlechtert in vielen Fällen den Diabetesverlauf dramatisch bis hin zu einer erhöhten Mortalität. Psychische Probleme können auch die Adhärenz zur Diabetestherapie negativ beeinflussen. Bei deren psychopharmakologischer Behandlung muss auf die Wahl des Medikaments geachtet werden, da einige Psychopharmaka zu einer nicht unerheblichen Gewichtszunahme führen und damit die Stoffwechseleinstellung verschlechtern können. Mit kognitiv verhaltenstherapeutischen Ansätzen kann man die psychische Komorbidität und auch die Stoffwechseleinstellung positiv beeinflussen. Zu bevorzugen – und auch von der amerikanischen Diabetesgesellschaft empfohlen – ist aber die Einbeziehung einer psychosozialen Behandlung als integraler Bestandteil eines multidisziplinären Teams, die allen Patient:innen mit Diabetes angeboten werden soll, mit dem Ziel, das Therapieergebnis und die Lebensqualität zu optimieren.