10.10.2017 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Adipositas und Prädiabetes
Therapie mit GLP‑1 Rezeptoragonisten
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 7/2017
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Hintergrund
Seit dem Jahr 2007 sind in Deutschland GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP: „glucagon-like peptide“) für die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen. Ein wesentlicher Fortschritt gegenüber vorhandenen Therapien war, dass diese Behandlung bei vielen Patienten mit einer Gewichtsreduktion von etwa 1–4 kg einhergeht.
Adipositas- und Prädiabetestherapie
Hauptmechanismus bei der Gewichtsabnahme unter GLP-1-Rezeptor-Agonisten ist die physiologische Funktion von GLP-1, den Appetit und die Nahrungsaufnahme zu regulieren. Die entsprechenden Effekte können grundsätzlich auch bei Personen ohne Diabetes mellitus beobachtet werden, sodass eine medikamentöse Therapie der Adipositas möglich ist. In Kombination mit der insulinotropen und glukagonostatischen Wirkung an der pankreatischen Insel resultiert insgesamt eine wirksame Behandlung des Prädiabetes. Es erscheint jedoch fraglich, ob durch die Aktivierung der GLP-1-Rezeptoren eine nachhaltige Diabetesprävention erzielt werden kann, d. h. eine langfristige Normalisierung des Glukosestoffwechsels auch nach Beendigung der aktiven Therapie. Es gilt daher, GLP-1-Rezeptor-Agonisten mit etablierten Therapieprinzipien der Adipositas und des Prädiabetes zu kombinieren, in erster Linie mit der Lebensstilintervention, um die langfristigen Ergebnisse der Therapie von Adipositas und Prädiabetes zu verbessern.
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