Erschienen in:
01.08.2006 | Kasuistiken
Unerwartete Blindheit nach operativer Versorgung eines polytraumatisierten Patienten
Hintere ischämische N.-opticus-Schädigung
verfasst von:
Dr. S. Schmoz, W. Wawro, S. Weng, R. Stuttmann, G. O. Hofmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Ein 32-jähriger Mann war von einem Baugerüst 8 m in die Tiefe gestürzt und hatte sich im Rahmen der Polytraumaverletzungen u. a. Kompressionsfrakturen des 5. bis 7. Brustwirbels ohne Einklemmung des Spinalkanals und eine distale Oberschenkelfraktur zugezogen. Bei der Operation am Unfalltag wurden die Spondylodese und dorsale Stabilisierung mit Fixateur interne von BWK 4 auf BWK 7 durchgeführt und die distale Oberschenkelfraktur mit einer dynamischen Kondylenschraube (DCS) stabilisiert. Am Unfallfolgetag wurde die Fehllage einer Pedikelschraube in Höhe des 4. BWK und die grenzwertige Fehllage einer Pedikelschraube des 7. BWK korrigiert. Zwischen dem Unfalltag und dem 8. Tag nach dem Unfall hat sich bei dem Patienten eine Sehstörung und im weiteren Verlauf eine Amaurose mit Pupillenstarre entwickelt. Es konnte keine Organerkrankung erkannt werden, die das plötzliche Erblinden erklären konnte. Es wurde eine Literaturrecherche mit dem Fragenkomplex „Blindheit“ und „Wirbelsäulenchirurgie“ durchgeführt. Dabei wurden einige wenige Fälle in der Weltliteratur gefunden, die einen Zusammenhang zwischen der Chirurgie an der Wirbelsäule und einem postoperativen Erblinden beschreiben. Die wenigen Zusammenhänge, die in diesen Untersuchungen herausgearbeitet werden konnten, sollen erklärt werden.