Erschienen in:
18.10.2016 | Übergewicht | Editorial
Unsere Kinder: Die Zukunft ist fett
Verlieren wir den Kampf gegen den Speck?
verfasst von:
Prof. Dr. Iris Pigeot, Prof. Dr. Prof. Dr. Ulla Walter
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2016
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Auszug
Trotz zahlreicher Präventionsprogramme ist die Prävalenz des kindlichen Übergewichts und der kindlichen Adipositas in den meisten Regionen der Welt weiterhin zunehmend, und dort, wo sich die Prävalenz stabilisiert hat, ist sie erschreckend hoch. So hat sich in den letzten drei Jahrzehnten in den USA das Durchschnittsgewicht eines Kindes um mehr als 5 kg erhöht. Circa ein Drittel der amerikanischen Kinder ist übergewichtig oder sogar fettleibig. Darüber hinaus zeigte ein 2016 im International Journal of Obesity erschienener Artikel, dass übergewichtige 7‑jährige Jungen im Vergleich zu normalgewichtigen Gleichaltrigen ein 14-faches Risiko und Mädchen ein 10-fachiges Risiko haben, im Alter von 18 bis 19 Jahren ebenfalls übergewichtig zu sein. Dies macht die Bedeutung dieses Gesundheitsproblems für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft deutlich: Übergewicht bedeutet nicht nur dick zu sein, sondern Übergewicht erhöht das Risiko für zahlreiche weitere gesundheitliche Schäden wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, Erkrankungen des Bewegungsapparats, um nur einige zu nennen, und kann somit zu einer erhöhten Morbidität wie auch zu einer vorzeitigen Mortalität führen. Nach der Global Burden of Disease Study der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein hoher Body-Mass-Index (BMI) auf Platz 2 der Risikofaktoren für die häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. …