Erschienen in:
01.06.2015 | Leitthema
Update zum diabetischen Fußsyndrom
verfasst von:
Dr. Dipl.oec.troph. T. Tanudjaja, Prof. Dr. M. Spraul
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten 10 Jahren ist die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen zum diabetischen Fußsyndrom (DFS) deutlich gestiegen.
Material und Methoden
Für die vorliegende Literaturübersicht wurden sämtliche Publikationen zu diesem Thema aus dem Jahr 2014 durchgesehen. Einige klinisch relevante Studien sind für das Update ausgewählt worden. Im Folgenden werden der jeweilige Hintergrund der Studie, die Methoden und das Ergebnis sowie die praktische Bedeutung Fazit für die Praxis dargestellt.
Ergebnisse
Mithilfe des Diagnosis-Related-Groups(DRG)-Systems konnte festgestellt werden, dass es in den letzten Jahren zu einer Reduktion von Majoramputationen in Deutschland gekommen ist. Das Amputationsrisiko für Diabetespatienten sank in den letzten 20 Jahren stärker als für Menschen ohne Diabetes. Es gibt Hinweise darauf, dass auch die Kosten der Versorgung von Patienten mit DFS gesunken sind. Die lange Verzögerung der Behandlung eines DFS stellt ein erhöhtes Risiko für Amputationen und für Mortalität dar. Intensive Patientenschulungen sind unerlässlich, um die Selbsteinschätzung der Patienten zu verbessern und die Amputationsrate bei Patienten mit hohem DFS-Risiko zu verringern.
Plantare Rezidivulzera sind sehr häufig. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass wirksames Schuhwerk und das Behandeln von nichtulzerativen Hautläsionen effektive Maßnahmen sind, um dieses erhebliche Risiko für Rezidivulzera zu verringern.
Mehrere Arbeiten untersuchen die Auswahl des Antibiotikums zur Infektionstherapie bei infiziertem DFS. Besonders im Hinblick auf die zunehmende Zahl schwerwiegender Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhöen und vermehrten Resistenzentwicklungen sind strikte Hygienevorgaben und ein eher verhaltener und differenzierter Antibiotikaeinsatz notwendig.