Erschienen in:
01.03.2007 | Originalien
Veränderung der Häufigkeit suizidaler Handlungen nach zwei Jahren „Bündnis gegen Depression“
verfasst von:
Dr. Dipl.-Psych. D. Althaus, G. Niklewski, A. Schmidtke, U. Hegerl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unzureichend behandelte Depressionen gehören zu den wichtigsten Ursachen für Suizid. Das „Nürnberger Bündnis gegen Depression“ (NBgD; gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) versuchte, durch gleichzeitige Intervention auf mehreren Ebenen (Kooperation mit Hausärzten, öffentliche Aufklärung, Einbindung von Multiplikatoren, Unterstützung von Selbsthilfe) die Versorgungssituation für depressiv erkrankte Menschen zu verbessern.
Methoden
Das Projekt wurde in den Jahren 2001–2002 in Nürnberg durchgeführt. Veränderungen in der Häufigkeit suizidaler Handlungen im Vergleich zur Baseline (2000) und einer Kontrollregion (Würzburg) waren das zentrale prospektive Erfolgskriterium der Studie.
Ergebnisse
Es zeigte sich in Nürnberg ein signifikanter Rückgang suizidaler Handlungen im Vergleich zur Kontrollregion (−21,7%), der vor allem auf eine deutliche Abnahme der Suizidversuchshäufigkeit zurückzuführen ist.
Schlussfolgerungen
Angeregt durch das Nürnberger Modellprojekt starteten inzwischen zahlreiche weitere Regionen im In- und Ausland „Bündnisse gegen Depression“.