Zusammenfassung
Der Verblutungstod des Verletzten ist nicht nur ein militärisches Problem. Sind es fast 50 % der verstorbenen Soldaten, die an einer ungestillten Blutung versterben, so findet sich auch auf der zivilen Seite ebenfalls ein hoher Prozentsatz an Patienten (33–56 %), die verbluten (Acosta et al. 1998; Champion et al. 2003; Sauaia et al. 1995). Erschreckend ist, dass fast ein Viertel der verstorbenen amerikanischen Soldaten in den Konflikten Operation Iraqi Freedom (OIF) und Operation Enduring Freedom (OEF) Verwundungen erlegen sind, die bei zeitgerechter Versorgung potenziell zu überleben gewesen wären. In 85 % der Fälle handelte es sich um eine unkontrollierte Blutung. Von diesen waren in bis zu einem Drittel die Extremitäten betroffen, in 20 % waren es axilläre, zervikale oder inguinale Blutungen (Holcomb et al. 2007; Kelly et al. 2008).