Erschienen in:
15.07.2020 | Computertomografie | Leitthema
Empfehlungen zur Therapie der Divertikelkrankheit
verfasst von:
C. Galata, PD Dr. med. J. F. Lock, Prof. C. Reißfelder, Prof. C.-T. Germer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Divertikelkrankheit hat in Deutschland erhebliche klinische und gesundheitsökonomische Bedeutung. In den letzten Jahren haben Änderungen in den Therapieempfehlungen zahlreicher internationaler Leitlinien für Diskussion gesorgt. Die deutsche S2k-Leitlinie befindet sich derzeit in Überarbeitung.
Ziel der Arbeit
Die wichtigsten klinischen Aspekte im Management der Divertikelkrankheit werden aus chirurgischer Perspektive zusammengefasst.
Material und Methoden
Die Empfehlungen wurden auf Basis aktueller nationaler und internationaler Leitlinien und einer selektiven Literaturrecherche verfasst.
Ergebnisse
Die akute, unkomplizierte Divertikulitis ohne Risikofaktoren kann ambulant und ohne Einsatz von Antibiotika behandelt werden. Bei Patienten mit einer komplizierten Divertikulitis ist eine stationäre Aufnahme mit parenteraler Antibiotikatherapie indiziert. Bei Makroabszessen kann ab einer Größe von ca. 5 cm eine perkutane Drainage erfolgen. Die Indikation zur umgehenden Sigmaresektion besteht bei der freien Perforation oder bei Versagen der konservativen Therapie. Die elektive Resektion ist bei der chronisch rezidivierenden Divertikulitis mit Komplikationen indiziert; alle weiteren Indikationen werden zunehmend auf Basis der individuellen Lebensqualität des Patienten gestellt.
Diskussion
Die unkomplizierte Divertikulitis kann ambulant und ohne Antibiotika behandelt werden. Die Operationsindikation wird außerhalb der Notfallsituationen zunehmend von der Lebensqualität abhängig gemacht. Eine elektive Sigmaresektion sollte als laparoskopische Operation mit primärer Anastomose nach Vorliegen einer Computertomographie sowie einer totalen Koloskopie erfolgen.