Erschienen in:
10.10.2014 | AKTUELLE MEDIZIN_KRITISCH GELESEN
Von PDE-5-Hemmer mit Blindheit geschlagen
Akuter Visusverlust
verfasst von:
Prof. Dr. med. H. S. Füeßl
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Ausgabe 17/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Ein gesunder 40-jähriger Mann suchte wegen eines akuten Visusverlusts am linken Auge eine Augenklinik auf. Vor Auftreten der Symptomatik hatte er an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 100 mg Sildenafil eingenommen. Bei der Untersuchung betrug die Sehschärfe am linken Auge 20/40, am rechten Auge 20/25. Funduskopisch (Abb. A) zeigten sich dilatierte und geschlängelte Venen mit Blutaustritten, Cotton-wool-Exsudate und eine regionale Abblassung im Verteilungsgebiet der zilioretinalen Arterien. Die Untersuchung des rechten Auges war unauffällig. Die Fluoreszenzangiografie (Abb. B) ergab eine Minderperfusion in der Ausdehnung der abgeblassten Retinaareale. Die optische Kohärenztomografie (OCT) der Retina (Abb. C) zeigte eine Hyperreflexivität der inneren Retinaschichten sowie ein Makulaödem. Der Patient erhielt alle vier Wochen eine Injektion von Bevacizumab in den Glaskörper über vier Monate hinweg in Verbindung mit einer Laserfotokoagulation. Die Behandlung führte zu einer vollständigen Resorption des Makulaödems mit leichter Verbesserung des Visus. Es blieb allerdings ein parazentrales Skotom als unangenehmes Andenken an schöne Stunden erhalten. …