Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Vorläuferläsionen der Ovarialkarzinome
Biologische und klinische Aspekte verschiedener Pathogenesewege
verfasst von:
PD. Dr. A. Staebler
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2011
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Zusammenfassung
Ovarialkarzinome sind eine epidemiologisch und pathogenetisch heterogene Gruppe maligner epithelialer Neoplasien. Nach einer kurzen Übersicht über verschiedene Progressionswege mit ihren Vorläuferläsionen gilt die besondere Aufmerksamkeit vor allem zwei Bereichen, in denen sich in den letzten Jahren Paradigmenwechsel vollzogen haben. Mutationsanalysen von klarzelligen Karzinomen, endometrioden Karzinomen und Endometriosen konnten Mutationen im Gen ARID1A als gemeinsame, frühe genetische Veränderung in endometrioseassoziierten Tumoren und atypischer Endometriose identifizieren. Durch eingehende pathologische Aufarbeitung der Tuben von Mutationsträgerinnen der BRCA1/BRCA2-Gene wurde das seröse tubare intraepitheliale Karzinom (STIC) gefunden. Weitere Analysen zeigten diese Läsion auch bei 50–60% aller Patientinnen mit „high grade“ serösem Ovarialkarzinom aber ohne BRCA-Mutation. Vor-Vorläufer in den Tuben mit Mutation in p53 aber ohne Proliferationsaktivität (p53-Signatur) belegen, dass diese In-situ-Karzinome und mögliche Vorläufer eines Teils der serösen Ovarialkarzinome mit großer Wahrscheinlichkeit in den Tuben entstanden sind.