Erschienen in:
01.04.2012 | Übersichten
Was erwartet die Medizin von der Gesundheitsökonomie?
verfasst von:
E. Bismarck, Prof. Dr. B.J. Schmitz-Dräger, O. Schöffski
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
In den vergangenen 10 Jahrzehnten hat sich die Medizin dank der Einführung innovativer diagnostischer und therapeutischer Verfahren dramatisch gewandelt. Neben einem unverkennbaren medizinischen Fortschritt sind jedoch die Kosten aller Gesundheitssysteme dramatisch gestiegen. Dem Anstieg auf der Kostenseite stehen jedoch nur moderate Steigerungen bei den Einnahmen gegenüber. Diese Situation macht es erforderlich, künftig die finanziellen Ressourcen gezielt einzusetzen. Das Fachgebiet der Gesundheitsökonomie hat sich zur Aufgabe gemacht, medizinische Maßnahmen unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu analysieren, um den Handelnden im Gesundheitswesen Informationen über diese Parameter an Hand zu geben. Die dabei auftretenden Probleme sind vielfältig und reichen von der Bewertung von Wirkungen und Nebenwirkungen einerseits bis hin zu Problemen einer Standardisierung von analytischen Verfahren sowie zur Vergleichbarkeit von Ergebnissen zwischen verschiedenen Gesundheitssystemen.
Im Rahmen des vorliegenden Manuskripts wurde der Versuch unternommen, anhand von aktuellen Fragenstellungen zu Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms die methodischen Ansätze der Gesundheitsökonomie aufzuzeigen. Der Beitrag soll dazu motivieren, die Gesundheitsökonomie als Instrument zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung und nicht als Regulierung und Rationierung medizinischer Maßnahmen zu verstehen.