Erschienen in:
03.08.2016 | Zervixkarzinom | Leitthema
Humane Papillomaviren und Zervixkarzinom
Vom Labor zum Patienten – die Geschichte der HPV-Impfung
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. Thomas Iftner
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Weltweit ist Gebärmutterhalskrebs die vierthäufigste Tumorerkrankung der Frau. In Deutschland erkrankten nach Hochrechnungen der Dachdokumentation Krebs am Robert Koch-Institut auf der Basis von Krebsregisterdaten im Jahr 2012 etwa 4600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
Ergebnisse
Die Ursache für ein Zervixkarzinom ist eine lang anhaltende Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomavirus (HPV). Ohne diese Viren kann es nicht zu Gebärmutterhalskrebs kommen. Man unterscheidet Virustypen, die hauptsächlich Warzen verursachen (sog. Niedrigrisikotypen), von solchen, die Krebs auslösen können (Hochrisikotypen). Zur ersten Gruppe zählen besonders HPV 6 und 11, zur zweiten Gruppe v. a. HPV 16 und 18, die für rund 70 % aller Zervixkarzinomerkrankungen verantwortlich sind. Gegen die zwei gefährlichsten Typen (HPV 16/18) gibt es bereits seit 2006 zwei Impfstoffe, und seit 2015 ist ein Impfstoff auf dem Markt, der gegen 5 weitere Hochrisikotypen schützt (31, 33, 45, 52 und 58). Der neue nonavalente Impfstoff kann somit ca. 90 % der Zervixkarzinome verhindern.
Schlussfolgerung
Eine regelmäßige Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen ist trotzdem weiterhin zu befürworten.