Skip to main content

2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter

Die Zwangsstörungen zählen mit einer Prävalenz von 1–2 % zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Die Therapie orientiert sich am Schweregrad der Zwangsstörung und am Vorhandensein komorbider Störungen. Eine evidenzbasierte Therapie bei Kindern und Jugendlichen beinhaltet Elemente der Psychoedukation, der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Psychotherapie (KVT) und einer pharmakologischen Behandlung. Die KVT und ihre Bausteine Exposition und Reaktionsverhinderung sind besonders wirksam. Je nach Alter der Patienten sollte die Familie in die Therapie einbezogen werden. Auch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) zeigen sich in verschiedenen Metaanalysen, die randomisiert-placebokontrollierte Studien an Kindern und Jugendlichen eingeschlossen hatten, als sehr wirksam und sind Wirkstoffe der ersten Wahl. Um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, bedarf es bei der Behandlung von Zwangsstörungen in der Regel mehr Zeit und oft höherer Dosen als bei anderen Indikationen. Die Kombination von KVT und einer Medikation zeigt nicht immer eine Überlegenheit, hat sich aber bei besonders schwierigen Konstellationen, z. B. bei komorbiden Depressionen, bewährt. Wirkstoff der zweiten Wahl ist das trizyklische Antidepressivum Clomipramin. Zugelassen in den meisten europäischen Ländern und in den USA für die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen mit Zwängen sind Sertralin und Fluvoxamin. Fluoxetin hat zwar keine explizite Zulassung für Zwangsstörungen, aufgrund der positiven Studienlage nimmt die Bedeutung jedoch zu. Zur Augmentation mit Antipsychotika ist die Studienlage im Kindes- und Jugendalter gering.

Metadaten
Titel
Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter
Copyright-Jahr
2023
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-65267-1_27

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

23.04.2024 Demenz Nachrichten

Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.

Weniger postpartale Depressionen nach Esketamin-Einmalgabe

Bislang gibt es kein Medikament zur Prävention von Wochenbettdepressionen. Das Injektionsanästhetikum Esketamin könnte womöglich diese Lücke füllen.

„Psychotherapie ist auch bei sehr alten Menschen hochwirksam!“

22.04.2024 DGIM 2024 Kongressbericht

Die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie gilt als effektivster Ansatz bei Depressionen. Das ist bei betagten Menschen nicht anders, trotz Besonderheiten.

Auf diese Krankheiten bei Geflüchteten sollten Sie vorbereitet sein

22.04.2024 DGIM 2024 Nachrichten

Um Menschen nach der Flucht aus einem Krisengebiet bestmöglich medizinisch betreuen zu können, ist es gut zu wissen, welche Erkrankungen im jeweiligen Herkunftsland häufig sind. Dabei hilft eine Internetseite der CDC (Centers for Disease Control and Prevention).