Erschienen in:
28.07.2016 | Zwerchfellhernie | Leitthema
Extrakorporale Membranoxygenierung beim akuten Lungenversagen
Besondere Berücksichtigung pädiatrischer Patienten
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist eine lebensrettende Technik für Patienten mit akutem Lungenversagen, bei denen eine maximale konventionelle Therapie nicht mehr ausreicht.
Fragestellung
Dieser Beitrag behandelt das Management, die Auswahlkriterien und Komplikationen der ECMO-Therapie beim akuten Lungenversagen. Dabei wird besonders auf die Ursachen des Lungenversagens und deren prognostische Bedeutung eingegangen. Die Besonderheiten der verschiedenen Altersklassen vom Neugeborenen bis Erwachsenen werden verglichen und aufgezeigt.
Ergebnisse
Bei Neugeborenen gewinnt die ECMO zusätzlich zur Behandlung erworbener Atemstörungen, auch bei angeborenen Erkrankungen wie der Zwerchfellhernie zunehmend an Bedeutung. Damit unterscheiden sich Neugeborene von allen anderen Altersgruppen. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ähneln sich die Ursachen, die zur ECMO-Therapie führen. Häufigste Ursache ist hier die Pneumonie. Die besten Überlebensraten weisen Neugeborene und Säuglinge auf. Negative prognostische Faktoren sind eine schwere Hypoxie vor ECMO, eine lange traumatische Beatmung vor ECMO sowie vorhandene Komorbiditäten. Die wichtigsten Komplikationen führen vor allem zu neurologischen und respiratorischen Störungen, die in der Nachsorge besonders berücksichtigt werden müssen.
Schlussfolgerung
Der Stellenwert der ECMO-Therapie als Ultima Ratio bei kritischem akuten Lungenversagen gilt als gefestigt. Die Erfolgsraten variieren je nach Alter der Patienten und Ursachen des Lungenversagens. Überlebensrate und Qualität hängen im besonderen Maße auch von der Erfahrung des ECMO-Zentrums ab. In der Nachsorge ist eine enge Zusammenarbeit der Ärzte vor Ort mit dem betreuenden ECMO-Zentrum hilfreich.