Erschienen in:
09.02.2018 | Zytokine | kurz notiert
Abgestorbene Krebszellen triggern Tumorwachstum
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
|
Ausgabe 1/2018
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Auszug
Die Reste von Tumorzellen, die durch eine Chemotherapie oder eine andere Krebstherapie abgetötet wurden, können das Tumorwachstum durch die Induktion einer Entzündungsreaktion weiterhin stimulieren. So lauten die überraschenden Erkenntnisse eines amerikanischen Forscherteams. Der zurückbleibende Zellschutt ist offensichtlich dazu in der Lage, die Produktion proinflammatorischer Zytokine zu fördern. Verantwortlich hierfür ist das Lipid Phosphatidylserin, das sich auf der Oberfläche von toten und sterbenden Zellen befindet. In Tierexperimenten konnten die Forscher zeigen, dass abgestorbene Tumorzellen das Tumorwachstum ankurbeln können. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Resolvine können diese unerwünschte Reaktion unterdrücken. Resolvine sind endogene lipidähnliche Moleküle, die der Entzündung entgegenwirken, indem sie die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine unterdrücken und die Beseitigung der abgestorbenen Zellen durch Makrophagen steigern. Wurden Mäuse mit Resolvinen behandelt, konnten das durch den Zellschutt stimulierte Tumorwachstum und eine Metastasierung verhindert werden. Darüber hinaus konnte durch die Gabe von Resolvinen die Aktivität verschiedener zytotoxischer Therapien gegen unterschiedliche Tumortypen gesteigert werden [Sulciner ML et al. J Exp Med. 2018;215(1):115-40]. …