Zusammenfassung
Die zahlreichen unterschiedlichen Definitionen und praktischen Anweisungen zur „Sedierung am Lebensende“ sind komplex mit über das Medizinische hinausgehenden moralisch-ethischen und juristischen Dimensionen. Die Bezeichnung „palliative Sedierung“ oder „palliative Sedierungstherapie“ hat den der „terminale(n) Sedierung“ abgelöst. Die mögliche Assoziation „terminal“ suggerierte, dass die Sedierung mit der Intention der Lebensverkürzung – im Sinne einer Euthanasie - angewendet würde. Dies ist juristisch und moralisch in den meisten Ländern nicht akzeptabel. Daher kam es zur Veränderung des Terminus. In den letzten Jahren haben verschiedene Fachgesellschaften Definition, Stellungnahmen und Handlungsempfehlung in Bezug auf die Versorgung von Erwachsenen publiziert. Das Kapitel gibt unter Berücksichtigung aktueller Leitlinien und ethisch-rechtlicher Aspekte einen Überblick, wann eine palliative Sedierung gerechtfertigt ist und wie sie durchgeführt werden kann.