Erschienen in:
01.02.2003 | Zum Thema: Infektionen in der Urologie
4- oder 2-Gläserprobe bei der chronischen Prostatitis?
verfasst von:
D. Seiler, R. Zbinden, D. Hauri, H. John
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2003
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Zusammenfassung
Der chronische Kleinbeckenschmerz des Mannes stellt ein großes Problem im Alltag jedes Urologen dar. Die National Institute of Health (NIH) Prostatitisklassifikation, welche 1998 zur Diagnosestellung und zur Festlegung einer Therapiestrategie eingeführt wurde, basiert auf ausgedehnten bakteriologischen Urinuntersuchungen (4-Gläserprobe) und auf Analysen des Prostataexprimats (EPS). J.C. Nickel bewies 1997 aufgrund einer klaren Datenlage, dass die Durchführung einer alleinigen 2-Gläserprobe, eine Urinprobe vor- und eine Probe nach Prostatamassage, zu denselben Resultaten führt und deshalb in den meisten Fällen ausreichend sei.
In unserer prospektiven Studie an 143 Patienten mit der Diagnose einer chronischen Prostatits gingen wir dieser Aussage auf den Grund. Dabei konnten wir die Resultate von Nickel bestätigen, sodass auch wir empfehlen, die kostspielige, aufwändige und arbeitsintensive 4-Gläserprobe als Routineuntersuchung in der Praxis durch eine 2-Gläserprobe zu ersetzen. Weiterführende Analysen sollten komplexen und therapieresistenten Fällen vorbehalten sein.