Erschienen in:
25.07.2016 | Arterielle Hypertonie | Übersichten
Abdominelles Kompartmentsyndrom
verfasst von:
Prof. Dr. Alexander Woltmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2017
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Zusammenfassung
Das abdominelle Kompartmentsyndrom tritt vorwiegend nach Trauma auf. Ursachen können sein: Die intra- oder retroperitoneale Blutung, eine diffuse Vermehrung der subperitonealen interstitiellen Flüssigkeit („capillary leak syndrome“) oder die intestinale Pseudoobstruktion mit Paralyse und Distension, insbesondere des Rechtskolons Typ Ogilivie (1948) u. a. Alle vorgenannten Situationen können zu einer intraabdominellen, vital bedrohlichen Druckerhöhung führen, die mittels Druckabnehmer im Blasenkatheter gemessen werden und zur Entlastung durch Laparotomie zwingen kann. Die Maßnahme kann den Teufelskreis eines Multiorganversagens durchbrechen. Nach einigen Tagen der Behandlung mit offenem Abdomen sollen der Cavarückfluss, der kardiale Auswurf, der Gasaustauch und die Nierenausscheidung verbessert werden. Nützlich ist die Anlage eines protektiven Ileostomas, über das die Darmpassage und die intestinale Durchblutung kontrolliert werden können. Am Ende der Behandlung stehen die Rekonstruktion der Passage und der Bauchdecke, die ggf. auch erst Monate später sekundär herbeigeführt werden kann.