Erschienen in:
01.02.2012 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Acne inversa
Hidradenitis suppurativa
verfasst von:
M. Grandel, PD Dr. F.H. Hetzer
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Die Acne inversa (AI) ist eine chronisch entzündliche, unbehandelt progredient und in Schüben verlaufende follikuläre Erkrankung. Im angloamerikanischen Sprachraum wird sie basierend auf der ursprünglichen Annahme einer primären Schweißdrüsenentzündung auch Hidradenitis suppurativa genannt. Vornehmlich davon betroffen sind intertriginöse Terminalhaarfollikel und apokrine schweißdrüsentragende Areale (axillär, inguinal und perianal). Das klinische Bild variiert von dolenten subkutanen Knoten über Abszesse und Fistelungen bis hin zu narbigen strangähnlichen Veränderungen, welche durch abgelaufene entzündliche Prozesse entstehen. Durch eine oft übelriechende Suppuration, Schmerzen und teilweise auch narbenbedingte Bewegungseinschränkungen kann die Lebensqualität der betroffenen Patienten stark eingeschränkt sein. Die Diagnose als Basis für eine stadiengerechte Therapie ist jedoch nicht immer leicht zu stellen und erfolgt in den meisten Fällen erst mit einer Latenz von Jahren. Eine Spontanheilung der Erkrankung ist äußerst selten beschrieben. Konservative Therapien und limitierte chirurgische Maßnahmen führen selten zu einem dauerhaften Therapieerfolg, sondern lediglich zu einer kurzfristigen Reduktion der Symptome. Die radikale chirurgische Exzision des gesamten erkrankten Gewebes im Gesunden gilt als der einzige kurative Ansatz. Dieser ist jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium der Acne inversa indiziert.