Erschienen in:
01.08.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Acne vulgaris
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. C.C. Zouboulis
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Acne vulgaris ist weltweit die häufigste dermatologische Erkrankung. Sie ist eine primär entzündliche Erkrankung, bei deren Entstehung Androgene, PPAR-Liganden, der IGF-1-Signalweg, regulierende Neuropeptide und Umweltfaktoren beteiligt sind. Diese Faktoren unterbrechen den natürlichen zyklischen Prozess im Talgdrüsenfollikel und unterstützen den Übergang von Mikrokomedonen zu Komedonen und entzündlichen Effloreszenzen. Proinflammatorische Lipide und Zytokine stimulieren die Entwicklung von Akneeffloreszenzen. Bakterielle Antigene können die entzündlichen Phänomene verstärken. Die Akne wird überwiegend durch eine Kombinationstherapie behandelt. Die Auswahl eines Behandlungsschemas ist von der exakten Klassifikation der Erkrankung und der Schweregradeinordnung abhängig. Die Entwicklung von Narben stellt das Hauptkriterium für die Wahl einer systemischen Therapie dar. Retinoide für die Acne comedonica und die Kombination von Retinoiden mit Antibiotika und/oder Benzoylperoxid für die milde/mittelschwere Acne papulopustulosa sind die Medikamente der ersten Wahl für eine topische Aknetherapie. Die Anwendung topischer Antibiotika wird aufgrund der Entwicklung resistenter Bakterienstämme nicht mehr empfohlen. Systemische Antibiotika (in Kombination mit topischen Retinoiden und/oder Benzoylperoxid) für die mittelschwere Acne papulosa/nodosa und Isotretinoin für die schwere Acne nodosa/conglobata sind die Pfeiler der systemischen Aknetherapie. Systemische Antiandrogene sind ab mittelschwerer Acne papulopustulosa bei Frauen einsetzbar. Aufgrund der Fortschritte im Verständnis der zugrunde liegenden entzündlichen Mechanismen sind neue Therapeutika mit gutem Wirkungs- und besserem Nebenwirkungsprofil zu erwarten.