Nach der Monoaminhypothese der Depression wirken klassische Antidepressiva auf die Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sowie ihre Transporter und Rezeptoren. Der Wirkeintritt ist verzögert, was beim depressiven psychiatrischen Notfall ein Problem darstellt [Gass P et al. Nervenarzt, 2022;93(3):223-33]. Monoaminerge Antidepressiva initiierten die De-novo-Synthese des Nervenwachstumsfaktors BDNF ("brain-derived neurotrophic factor") und förderten so die Neubildung oder Wiederherstellung stressbedingt verloren gegangener synaptischer Kontakte, erklärte Prof. Dr. Peter Gass von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim.
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Johanniskraut gehört zu den am besten untersuchten pflanzlichen Arzneimitteln. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit bei Depressionen wurden u. a. in einem Cochrane-Review analysiert [1]. Wie das pflanzliche Antidepressivum dabei abschnitt und welche drei Kernaussagen Sie für die Praxis kennen sollten, lesen Sie hier.
Aktuelle Ergebnisse aus in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen liefern detaillierte Erklärungen zum Wirkmechanismus von hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt: Neu ist die Erkenntnis, dass der Johanniskraut-Extrakt bei chronischem Stress die deregulierte Stressantwort der überaktiven HPA-Achse sowie die Expression des Stressgens FKBP5 normalisieren kann. Mehr zum aktuellen Stand der Wissenschaft bei der Therapie von Depressionen erfahren Sie hier.