Erschienen in:
01.06.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Akne
Aktuelle pathophysiologische Aspekte
verfasst von:
Prof. Dr. K. Degitz, F. Ochsendorf
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 6/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Seborrhoe, follikuläre Hyperkeratose, Propionibakterien und entzündliche Vorgänge sind die wichtigsten Faktoren, die zu Akne führen. Das Zusammenwirken von verstärktem Talgfluss und follikulärer Hyperkeratose begünstigt ein starkes Wachstum von Propionibacterium acnes. Dessen Stoffwechselprodukte fördern follikuläre und im Extremfall abszedierende perifollikuläre Entzündungen. Die Talgproduktion wird von Androgenen gesteuert, und Störungen im Androgenhaushalt können Seborrhoe und Akne provozieren. Die follikuläre Hyperkeratose wird durch ein relatives Linolsäuredefizit, Peroxide von Talgkomponenten und insbesondere auch von Entzündungsmediatoren wie Interleukin-1 provoziert. Bakterielle Stoffwechselprodukte wie Lipasen, Proteasen oder chemotaktische Faktoren fördern die perifollikuläre Entzündung. Entzündung ist aber nicht nur Resultat anderer pathogenetischer Faktoren, sondern auch Wegbereiter der Akne: Eine initiale perifollikuläre Entzündungsbereitschaft fördert über Entzündungsmediatoren die Komedogenese und bereitet hierdurch Akne vor. Der Bedeutung von Ernährungsgewohnheiten für die Entstehung und den Verlauf der Akne wird seit Kurzem wieder mehr wahrgenommen. Vermutet werden insbesondere Zusammenhänge zwischen Akne und Nahrungsmitteln mit einem hohen glykämischen Index sowie mit Milchprodukten.