Erschienen in:
01.01.2013 | Schwerpunkt
Aktueller Stand der Lebertransplantation
verfasst von:
PD Dr. S. Ciesek, M.P. Manns, K. Wursthorn
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die Folgen viraler Hepatitiden zählen zu den häufigsten Indikationen für eine Lebertransplantation in Deutschland und auch weltweit. So führen langjährige chronische Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) oder dem Hepatitis-C-Virus (HCV) in vielen Fällen zu einer Leberzirrhose und fortschreitendem Organverlust und deshalb zur Aufnahme der Patienten auf die Warteliste für eine Spenderleber mit der Notwendigkeit einer Lebertransplantation.
In den vergangenen Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten der Virusinfektionen vor und nach einer Lebertransplantation deutlich verbessert. Durch eine effektive antivirale Behandlung der chronischen Hepatitis B mit den neueren Nukleos(t)idanaloga ist es zu einem Rückgang der Hepatitis-B-induzierten Lebertransplantationen gekommen. Die früher gefürchtete Hepatitis-B-Virus-Reinfektion ist dank einer Kombinationsprophylaxe sehr selten geworden. Bei der Hepatitis C tritt eine Reinfektion nach der Lebertransplantation regelmäßig auf. Verschiedene Faktoren wie das Spenderalter oder eine Überimmunsuppression beeinflussen den Verlauf der HCV-Reinfektion. Der Stellenwert der modernen Mehrfachbehandlungen mit Interferon, Ribavirin und Proteaseinhibitoren vor und nach Lebertransplantation sowie neuerer Substanzen wird derzeit in Studien untersucht.