Erschienen in:
09.01.2019 | Nicht-ST-Hebungsinfarkt | Schwerpunkt
Akutes Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTE-ACS)
verfasst von:
Prof. Dr. med. H. J. Rupprecht, Manfred Geeren, Monika Geeren, S. Weilemann, H. P. Schuster
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Strecken-Hebung (NSTE-ACS) orientiert sich der Zeitpunkt der invasiven Diagnostik und Therapie am Risikoprofil. Neben der klinischen Symptomatik sind ST/T-Veränderungen des Ruhe-EKG sowie die Erhöhung und Kinetik des Troponins dabei von ausschlaggebender Bedeutung. Insbesondere mit Hilfe des hoch sensitiven Troponins kann für die Mehrzahl der Patienten ein rascher Nachweis bzw. Ausschluss eines NSTEMI („non-ST-segment elevation myocardial infarction“) mit dem 0/3-Stunden-Algorithmus erfolgen. Zunehmend gelingt dies auch mit dem noch rascheren 0/1-Stunden-Algorithmus. Allerdings wird so nur der NSTEMI ausgeschlossen bzw. nachgewiesen. Bei fehlender Troponinerhöhung kann das Bild der instabilen Angina pectoris vorliegen. Eine duale Antiplättchentherapie (DAPT) mit Acetylsalicylsäure (ASS) und einem ADP-Rezeptor-Antagonisten sollte in der Akutphase eingeleitet und unabhängig von der initialen Therapie-Strategie (perkutane Koronarintervention [PCI], Bypass-Operation oder konservative Therapie) für 12 Monate fortgeführt werden. Bei hohem Blutungsrisiko kann eine Verkürzung auf 6 Monate erwogen werden. Bei sehr hohem Ischämierisiko kann eine prolongierte Gabe der dualen Antiplättchentherapie bis zu 36 Monaten erfolgen.