Erschienen in:
10.05.2019 | Akutes Koronarsyndrom | Schwerpunkt: Biomarker in der Akutmedizin
Kardiales Troponin und mehr beim akuten Koronarsyndrom
verfasst von:
Dr. M. Vafaie, Dr. K. M. Stoyanov, Prof. Dr. H. A. Katus, Prof. Dr. E. Giannitsis
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Kardiale Biomarker sind essenzieller Bestandteil der Diagnostik des akuten Koronarsyndroms (ACS). Kardiales Troponin (cTn) ist der sensitivste diagnostische Biomarker beim ACS und erlaubt die Abgrenzung des akuten Nicht-ST-Strecken-Hebungs-Infarkts (NSTEMI) von der instabilen Angina. Bei der Abklärung akuter Thoraxschmerzen müssen sämtliche kardialen und nichtkardialen Differenzialdiagnosen berücksichtigt werden. Neben dem ACS hat cTn auch bei einer Vielzahl anderer Krankheitsbilder eine prognostische Bedeutung. Bevorzugt sollten hochsensitive cTn(hsTn)-Assays eingesetzt werden. Mit Point-of-care(POC)-Troponintests ist in der Regel ein Nachweis („rule-in“), jedoch kein zuverlässiger Ausschluss („rule-out“) des akuten Myokardinfarkts (MI) möglich, da die meisten POC-cTn-Assays über keine ausreichende diagnostische Sensitivität verfügen. Neuere Assays könnten diese Limitation überwinden. Für den Ausschluss des MI mit hsTn-Assays existieren diverse Protokolle. Bei Verwendung von hsTn-Assays kann je nach Protokoll bereits bei Aufnahme mit oder ohne zusätzlicher Bestimmung von Copeptin nach 1, 2 oder 3 h ein MI ausgeschlossen werden. In diesem Beitrag werden Protokolle und Leitlinienempfehlungen zur Infarktdiagnostik dargestellt. Dabei wird im Besonderen auf die Rolle von POC-Troponinassays eingegangen.