Erschienen in:
02.11.2017 | Hepatitiden | CME
Akutes Leberversagen
verfasst von:
PD Dr. A. Koch, C. Trautwein, F. Tacke
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Das akute Leberversagen (ALV) ist ein seltenes, aber lebensbedrohliches Krankheitsbild, das durch das akute Auftreten der Trias aus Ikterus, Koagulopathie und hepatischer Enzephalopathie (HE) bei Patienten ohne vorbestehende Lebererkrankung gekennzeichnet ist. Häufigste Ursachen in Deutschland sind Medikamententoxizität, Paracetamolintoxikation und Virushepatitis (A, B, E). In der Ersteinschätzung von Patienten mit ALV sind die frühzeitige Diagnose einer HE, der Ausschluss einer zugrunde liegenden Leberzirrhose, die rasche Diagnostik der potenziellen Ursache und die Abschätzung der Notwendigkeit zur Lebertransplantation (LTX) entscheidend. Intensivmedizinische Maßnahmen dienen der Vermeidung von Komplikationen bzw. ihrer rechtzeitigen konsequenten Behandlung. Die Plasmapherese bietet möglicherweise einen Überlebensvorteil für Patienten, die keine LTX erhalten (können). Als Prognosekriterien für die Indikation zur LTX werden die King’s-College- und die Clichy-Kriterien verwendet.