06.04.2024 | Akutes Nierenversagen | Leitthema
Heilung oder Progress – die AKI‑CKD‑Transition
verfasst von:
PD Dr. Philipp Enghard, Ricarda Hinz, Kai-Uwe Eckardt
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Zusammenfassung
Die akute Nierenschädigung („acute kidney injury“, AKI) ist einer der häufigsten Gründe einer Nierenfunktionsverschlechterung, insbesondere bei Patienten und Patientinnen im Krankenhaus. Die meisten Fälle eines AKI zeigen im Verlauf eine gewisse Erholung der Nierenfunktion, allerdings ist ein AKI ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung und Progression einer chronischen Nierenkrankheit („chronic kidney disease“, CKD). Eine CKD wiederum ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung eines AKI und einer ausbleibenden Erholung nach AKI. Beide Zustände zeigen pathophysiologische Ähnlichkeiten, wie Verlust von Nephronen, Fibrosierung, Rarefizierung der kleinen Blutgefäße und Einwanderung von Entzündungszellen, was die epidemiologische Assoziation bedingen könnte. Sowohl AKI als auch CKD sind zudem mit einer erhöhten Mortalität assoziiert, was unter anderem durch die wechselseitige negative Beeinflussung mit anderen Organsystemen (sog. Organ-Crosstalk) erklärt werden kann. Sowohl AKI als auch ein Zustand nach AKI sollten ernst genommen werden und die Patienten und Patientinnen eine AKI-Nachsorge erhalten. Hier sollten nicht nur eine Kontrolle und ggf. Behandlung einer eingeschränkten Nierenfunktion, sondern auch mögliche Folgen an anderen Organen wie dem kardiovaskulären System bedacht werden.