Erschienen in:
01.05.2011 | Kommentare
Alter Wein in neuen Schläuchen?
Die Studie von Hugosson et al. zur PSA-gestützten Früherkennung
verfasst von:
C. Schaefer, Prof. Dr. L. Weißbach, H.H. Dubben
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2011
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Auszug
Seit Juli 2010 scheint die Welt wieder in Ordnung: Eine randomisierte kontrollierte Studie im
Lancet wird diskutiert, weil sie die PSA-gestützte Früherkennung endlich ins vermeintlich rechte Licht rückt [
1]. Die Arbeit „Mortality results from the Göteborg randomised population-based prostate-cancer screening trial“ von Hugosson et al. [
1] wertet die Daten des schwedischen Teils der ERSPC-Studie (Europäische Screeningstudie für das Prostatakarzinom) nach 14 Jahren Laufzeit aus und stellt die Ergebnisse vor: 1994 wurden 20.000 Männer zwischen 50 und 65 Jahren in 2 Gruppen randomisiert, die eine wurde 2-jährlich zu einem PSA-Test eingeladen, die andere nicht. Primärer Endpunkt der Studie war das tumorspezifische Überleben. Nach 14 Jahren waren in der Screeninggruppe 44 Männer an einem Prostatakarzinom gestorben, in der Kontrollgruppe 78. In der Screeninggruppe gab es 1138 Prostatakarzinomdiagnosen und 718 in der Kontrollgruppe. Es mussten 293 Männer gescreent und 12 Krebsüberdiagnosen gestellt werden, um vermutlich einen Mann vor dem Tod durch ein Prostatakarzinom zu bewahren. Die Gesamtmortalität nach 14 Jahren war in beiden Gruppen identisch. Die im Vergleich zur gesamten ERSPC-Studie [
2] besseren Ergebnisse werden v. a. mit der längeren Nachbeobachtungszeit begründet. …